Grabsteine Projekte

Sarah Stanton – Eine Restaurierung im “Live-Blog” Teil 10

  • 4. November 2016

Der letzte wird der Beste sein – das trifft nicht nur auf die übrig gebliebene fehlende Ecke in unserer Grundinstandsetzung von Sarah Stantons Grabmal zu. Ein kurzes Resümee für die neu hinzu gekommenen Leser: Ein Stein mit einer besonderen Geschichte, mit einer besonderen Form, für eine besondere Frau, mit besonders vielen Beschädigungen bekommt in einer “Ehrenamtsmission” sein altes Gesicht wieder.

So könnte man die vielen Arbeiten des letzten Monates zusammen fassen. Urzeitliche Muscheleinschlüsse, fast nicht mehr vohandene Formen und Ecken und die täglichen Gedankenspiele, wie mag er früher ausgesehen haben? Was sich hinter den Vorhängen der Steinmetze im täglichen Geschehen verbirgt, wollen wir mit dieser Aktion dem Leser im hoffentlich verständlichen Laiendeutsch vorstellen.

Längst hat dieser Stein im Gefüge der männlichen Mitarbeiterschar seine Rolle bekommen und wird liebevoll der “Beautyshop” für Sarah-Mäuschen genannt. Da ist es um so spannender zu sehen, dass sich an der heutigen letzten beschädigten Bruchkante niemand ran wagen wollte.

Der Ausbruch, unten an der Fuge hat es in sich. Eigenlich nur ein länglicher, durchschnittlich großer Schaden. Diese Reparatur ist aber auch die Einzige, die zukünftig jedem Betrachter als erstes ins Auge fallen wird. Die Besonderheit an der Vierung (Ersatz für fehlenden Stein) ist die qualitative Herausforderung. Die Vorderseite des Steines ist rundherum gerahmt. Von diesem fehlen ca. 35cm. Der Rahmen geht wie eine Stufe ca 5cm in den Stein hinein. Diese kleine Platte wiederrum endet mit einer zweiten Stufe, die oval / ellyptisch gebogen ist. Die darauf folgende Platte endet in einer gewölbten (verspannten) Oberfläche, der Fläche mit der Schriftgestaltung. Diese Übergänge ohne Schablone, dem Stil des früheren Bildhauers von vor 218 Jahren nachzuempfinden ist eine gewaltige Aufgabe. Im Bild sieht man den Steinmetz am Erstellen der ersten Fläche für den Rahmen. Es folgt die Fuge und danach die vielen, eben beschriebenen Bögen und Platten.

Nächste Woche präsentieren wir Ihnen das Ergebnis dieser spannenden Wiederherstellung.

Bis dahin wünschen wir ein entspanntes Wochenende – Das Team vom Steinmetzbetrieb Mahnke